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Vielfalt durch Texturen

Dienstag, 30. Oktober 2007 | Autor:

In früheren Artikeln haben wir schon beschrieben, woher man Objekte bekommt und wie man diese ggf. repariert. Dennoch herrscht Mangel, denn sobald man gewisse Vorstellungen davon hat, was für ein Baum zum Einsatz kommen soll, verringert sich die Anzahl der in Frage kommenden Objekte rapide.
Ein anderes Szenario: Man besitzt bereits einen an sich schönen Baum, aber die Blätter sehen nicht gut aus, oder die Rinde entspricht nicht den Erwartungen.

In solchen Fällen wäre es praktisch, wenn man aus bereits vorhandenen Baum-Objekten einfach mehr machen könnte. Der Trick, um das zu erreichen, besteht darin, die vorhandenen Texturen nicht einfach anzunehmen, sondern zu verändern oder gar auszutauschen.

Farbwechsel

Wer nicht weiß, wie Texturen in TG2 funktionieren, sollte sich diesen Artikel durchlesen. Im wesentlich werden Texturen einfach per Default-Shader geladen. In diesem Shader kann man auch ganz bequem die Textur austauschen. Als Beispiel nehme ich den Fächer-Ahorn.

Der hat eine wunderbare rote Farbe, die ihn zu einem perfekten Kandidaten für Herbst-Szenen oder die Verwendung als einzelnen Baum macht. Wollen wir allerdings einen sommerlichen, europäischen Wald darstellen, passt unser roter Ahorn einfach nicht. Aber was hindert uns denn daran, die Textur für die Blattfarbe einfach umzufärben? Ändern wir doch den Farbton einfach mit einem Grafikprogramm unserer Wahl in ein schönes Grün! Nun braucht man nur die alte Textur durch die neue grüne zu ersetzen und voilà:

Schon haben wir ohne viel Aufwand einen grünen Baum bekommen.

Bessere Texturen

Statt nur die vorhandene Textur umzufärben können wir eigentlich auch gleich eine komplett neue benutzen. Manche Texturen sind geradezu winzig und sehen aus der Nähe einfach mehr nicht überzeugend aus. Also setzen wir eine andere, bessere Textur ein… aber woher bekommt man die?

Eine gute Anlaufstelle ist natürlich die Wikipedia mit den Wikimedia Commons. Im Artikel zu Ahorn gibt es gleich mehrere Draufsichten einzelner Ahorn-Blätter, die sich zur Weiterverarbeitung als Textur eignen. Eine weitere Quelle ist Images Plantarum, ansonsten kann man aber auch eigene Fotos schießen. Die beiden Websites zeichnen sich daduch aus, fast alle Bilder unter eine freie Lizenz zu stellen. Das heißt, wir können die Bilder ohne rechtliche Risiken weiterverarbeiten und als Texturen nutzen. Und bei eigenen Aufnahmen gibt es erst Recht keine Probleme.

Die neue Textur sollte das selbe Seitenverhältnis haben, wie die alte, damit es ohne Verzerrung auf die Flächen des Objekts passt. Natürlich braucht man zur Umwandlung von Fotos in Texturen etwas Geschick, aber man wird mit Bäumen belohnt, die nicht jeder hat.

Verarbeitet man dieses Foto von Wikipedia zu einer Textur (Downloads als png: Textur, Alpha-Maske) kommt man zum Beispiel zu diesem Bild:

Texturen für Zweige

Aber genug Blätter ersetzt, man kann natürlich auch ganze Strukturen als Textur nehmen! Wieder dient ein Wikipedia-Bild als Basis. Eine mögliche resultierende Textur ist die folgende:

In diesem Fall haben wir viel mehr Blätter in die Textur gebracht, als ursprünglich gedacht war. Wenn wir die jetzt in unser Objekt bauen, haben wir einen kleinen Baum (das Objekt ist nur 3m hoch) mit kleinen Blättern. Damit die Größenverhältnisse wieder stimmen, können wir den gesamten Baum vergrößern, sodass ein Blatt auf der Textur wieder etwa die gleiche Größe hat, wie vorher.

Zum Abschluss noch mal alle Bäume nebeneinander:

Nun steht einem stimmungsvollen Herbst-Bild, zumindest was die Bäume angeht, nichts mehr im Wege. 🙂

Andere Verwendungszwecke

Ich denke ich muss keine weiteren Beispiele mehr erläutern. Die Austauschbarkeit von Texturen bietet zahllose Möglichkeiten, ein Objekt zu verändern! Hier eine nicht-vollständige Liste:

  • Konversion einer Baumart in eine andere durch vollständigen Austausch der Texturen (!)
  • Farbänderungen
  • Vielfältige Texturen für herbstliches Blattwerk
  • Das „leere Blatt“ – eine voll-transparente Textur. Alternativ kann auch Opacity auf Null gesetzt werden.
  • Texturen mit Schnee oder Raureif
  • Alte Blätter mit vielen Löchern
  • Detailliertere Rinde für Nahaufnahmen
  • Sehr hoch aufgelöste Texturen für Nahaufnahmen einzelner Blätter
  • Selbsterstellte Displacement Maps

Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt! 🙂

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