Doppelte Pflanzen
Samstag, 3. November 2007 | Autor: Nikita
Zumindest mir persönlich geht es oft so, dass mir ein Busch oder eine Baumkrone einfach nicht füllig genug ist. Ein Baum, durch den man ohne Probleme hindurchsehen kann ist manchmal einfach ungeeignet. Rechts ist so ein Fall abgebildet.
In diesem How-To wird eine Methode vorgestellt, einzelnen Objekten mit einem einfachen Trick eine wesentlich dichtere Struktur zu geben.
Doppelte Objekte
Die Lösung um die es hier geht ist eigentlich schnell beschrieben: Wir setzen dasselbe Objekt noch einmal an exakt dieselbe Stelle und drehen es etwas. Am effizientesten geht das, indem wir den Node des fraglichen Objektes anklicken und mit Strg+D verdoppeln. Der dann erscheinende Node ist, bis auf den Namen, eine exakte Kopie des ursprünglichen Nodes.
(Begriffsklärung: Für dieses How-To werde ich die fertige Kombination mehrerer Baum-Objekte „Baum“ – die einzelnen Objekte „Objekt“ nennen)
Ein Doppelklick darauf führt uns zu den Eigenschaften des gerade neu geschaffenen Objekts. Hier stellen wir lediglich eine Rotation um 180° um die y-Achse ein. Dazu schreiben wir in das mittlere Feld neben Rotation den Wert 180.
Ein Proberender zeigt uns den Effekt dieser Maßnahme. Tatsächlich ist die Baumkrone nun wesentlich dichter als vorher, da sie nun doppelt so viele Äste, Zweige und Blätter enthält. Durch die Rotation sind die Strukturen zudem auch gleichmäßiger über den Baum verteilt.
Man kann dieses Spiel aber noch weitertreiben. Im Bild rechts wurde das Objekt nicht nur verdoppelt, sondern verdreifacht. Die Duplikate sind um 60° bzw. 120° gedreht. Diese Werte kann man aber auch anders wählen. Möchte man die Rotationen gleichmäßig verteilen, würde man 0° (das unveränderte Original), 120° und 240° einstellen
Probleme
Leider hat diese Methode auch Schattenseiten. Zum einen wird der Baum drehsymmetrisch. Im schlimmsten Fall, der gleichmäßigen Verteilung der Drehwinkel, sieht der Baum dann aus mehreren Richtungen völlig gleich aus. In einem anderen, nicht weniger problematischem Fall sind die Differenzen zwischen den Winkeln sehr klein. Dann ergeben sich sichtbare „Spuren“aus kongruenten Pflanzenteilen (s. rechts das Beispiel mit jeweils 10° Unterschied).
Generell gilt außerdem: je kleiner der Winkel, desto weniger gleichen sich dicht bewachsene Äste und „Löcher“ im Blattwerk aus. (s. wieder rechts)
Am besten verteilt man die Rotationswerte also zufällig auf die vollen 0° bis 360°, wobei sich die einzelnen Winkel um mehr als ca. 20° unterscheiden sollten.
Verbesserungsmöglichkeiten und Anwendungen
Unser Ansatz lässt sich noch optimieren. Beispielsweise können wir die zusätzlichen Objekte gegenüber dem Original verkleinern. Dadurch bewirkt man, dass das ursprüngliche Objekt die Kopie in weiten Teilen umfasst. So beeinflusst der Klon die Form des Baums weniger stark, füllt aber immernoch das Innere der Baumkrone auf.
Wenn wir schon dabei sind: Warum sollen wir das Objekt eigentlich nur verdoppeln und verkleinern? Wir können doch dem Klon gleich noch andere Texturen verpassen. Noch besser: Wir könnten sogar völlig verschiedene Objekte kombinieren!
Tatsächlich ergeben sich hier ungeahnte Möglichkeiten. Ein Beispiel: Wir können auf einmal Bäume mit mehrfarbigen Blättern realisieren. Aber auch eine Kombination mehrerer Bäume zu einem größeren wäre denkbar.
Die Technik lässt sich auch in Populationen anwenden. Man braucht lediglich die gesamte Population zu kopieren und das Referenz-Objekt der Kopie zu ändern.
Hier ist wieder nur die persönliche Kreativität die Grenze 🙂